Die verstaatlichte Anglo Irish Bank erhält zum dritten Mal seit Ausbruch der Finanzkrise Hilfe von der irischen Regierung. Die EU-Kommission genehmigte 10,05 Mrd. Euro Soforthilfe für das Institut, das als Sorgenkind des irischen Bankensektors gilt.
Europas Wettbewerbshüter halten die Hilfe für dringend notwendig - nicht nur, um die Bank zu retten, sondern auch, um das Vertrauen in die irischen Finanzmärkte zu bewahren. Zugleich pochen die EU-Experten darauf, dass die Anglo Irish Bank komplett umstrukturiert wird.
Die Bank muss nach Brüsseler Angaben fallende Preise für Immobilien und ausfallende Krediten verkraften, wodurch sich Wertminderungen und Verluste mehren. Seit Juni 2009 hatten die EU-Wettbewerbshüter zweimal staatliche Hilfen über insgesamt rund 14 Mrd. Euro freigegeben.
Noch besteht eine Unsicherheit, was mit den nachrangigen Anleihen der Bank geschieht deren Volumen insgesamt etwa 2 Mrd. Euro beträgt. Aus rechtlicher Sicht kann es bei den LT2-Anleihen nur im Insolvenzfall einen Zahlungsausfall geben. Nicht nur durch die neuen Hilfen ist eine Insolvenz nun so gut wie unmöglich. Allerdings wird erwartet, dass die Halter der nachrangigen Anleihen auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Mit einem attraktiven Übernahmeangebot für die nachrangigen Anleihen könnte die irische Regierung sicher einige hundert Millionen Euro einsparen.