Irland bekommt eine schlechtere Bonitätsnote von Fitch. Die Ratingagentur teilte mit, sie habe ihre Einstufung auf "A+" von bislang "AA-" gesenkt. Als Grund führten die Experten die immensen Kosten des Landes für die Rettung seiner angeschlagenen Banken an, die höher seien als erwartet.
"Die Herabstufung von Irland spiegelt die außergewöhnlichen und höher als erwarteten fiskalischen Kosten im Zusammenhang mit der Rekapitalisierung der irischen Banken wider, vor allem für die Anglo Irish Bank", so die Fitch-Begründung. Wegen des unsicheren Wirtschaftsausblicks und den ungewissen mittelfristigen Konsolidierungsanstrengungen sei der Ausblick als "negativ" eingestuft worden. Die Experten sehen insbesondere die Sparpläne der Regierung und die Konjunkturaussichten Irlands mit Unsicherheit behaftet.
Die Regierung in Dublin hatte diese vergangene Woche auf bis zu 50 Milliarden Euro beziffert. Ministerpräsident Brian Cowen will nächsten Monat einen Vier-Jahres-Plan vorstellen, mit dem das außerordentlich hohe Haushaltsdefizit angegangen werden soll.
Die irische Zentralbank hatte Ende des vergangenen Monats mitgeteilt, allein der Betrag zur Rettung der taumelnden Anglo Irish Bank steige auf fast 30 Milliarden Euro, im schlimmsten Fall sogar auf knapp 35 Milliarden Euro. Das irische Staatsdefizit verdreifacht sich damit 2010 auf den europaweiten Rekordwert von mehr als 30 Prozent der Wirtschaftsleistung.